B-FREE Destination: Ein grenzüberschreitendes Projekt für barrierefreies Naturerlebnis
Das Interreg Österreich-Ungarn Projekt B-FREE Destination fördert den barrierefreien Tourismus in der Grenzregion und setzt auf eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit, um eine inklusive Infrastruktur und touristische Angebote zu schaffen. Ziel ist es, Menschen mit Behinderungen und ältere Menschen für das touristische Angebot der Region zu begeistern, den Zugang zu diesen Angeboten zu erleichtern und gleichzeitig Dienstleister für barrierefreie Maßnahmen zu sensibilisieren.
Das Projekt verfolgt mehrere wichtige Ziele, die in verschiedenen Arbeitsphasen umgesetzt werden:
- Austausch und Vernetzung: Durch gemeinsame Studienreisen und Fach-Exkursionen wird der Wissensaustausch und die Vernetzung zwischen den Partnern, Experten und den Zielgruppen gefördert. Dies hilft dabei, das Bewusstsein für die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen und älteren Menschen im Tourismus zu schärfen und barrierefreie Angebote weiterzuentwickeln.
- Entwicklung von barrierefreien touristischen Strategien: Das Projekt strebt die Entwicklung einer gemeinsamen Methodik zur Schaffung von barrierefreien Tourismusstrategien an. Hierbei wird sowohl auf bestehende Infrastrukturen als auch auf die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen und älteren Menschen eingegangen.
- Schaffung barrierefreier touristischer Infrastruktur: Ein zentrales Ziel des Projekts ist es, die Region durch barrierefreie Attraktionen und Angebote für alle Gäste, unabhängig von ihren physischen Fähigkeiten, zugänglich zu machen. Dazu gehört die Schaffung einer barrierefreien E-Bike Verleihstation sowie zwei barrierefreier Picknickplätze. Um das touristische Angebot erlebbarer zu machen, soll ein Angebotsplan entwickelt werden. Des Weiteren wird der bestehende Audioguide ins ungarische Übersetzt um auch sprachliche Barrieren fallen zu lassen.
- Gründung einer zweisprachigen, barrierefreien Online-Plattform: Diese Plattform wird eine zentrale Anlaufstelle für Informationen zu barrierefreien Angeboten in der Region bieten und es sowohl den Anbietern als auch den Nutzern ermöglichen, sich über die verfügbaren Dienstleistungen zu informieren.
- Pilotmaßnahmen und Marketingaktionen: In einem praktischen Schritt wird eine Pilot-Marketingkampagne durchgeführt, die grenzüberschreitend auf die barrierefreien Angebote hinweist. Das Marketing wird zweisprachig und inklusiv gestaltet, um alle relevanten Zielgruppen zu erreichen.
- Sensibilisierung von Dienstleistern: Es wird ein besonderes Augenmerk auf die Schulung und Sensibilisierung von Tourismusanbietern gelegt. Hierzu werden spezielle Trainings für die Zielgruppen durchgeführt, die sowohl auf der Angebotsseite als auch auf der Nachfrageseite des Tourismus wirken.
Projektzeitraum
Das Projekt B-FREE Destination hat eine Laufzeit von 30 Monaten, beginnend im September 2024 und endend im Februar 2027. Diese Zeitspanne ermöglicht die schrittweise Umsetzung der geplanten Maßnahmen und stellt sicher, dass die entwickelten Lösungen nachhaltig und dauerhaft in der Region verankert werden.
Projektpartner
Das Projekt B-FREE Destination wird von einer starken und vielfältigen Partnerschaft getragen, die verschiedene Kompetenzen und Erfahrungen in den Bereichen Tourismus, Inklusion und Barrierefreiheit vereint.
- Lead-Partner: Foundation for Regional Enterprise Development in Vas County and the City of Szombathely (VASHVK), Ungarn
Die Stiftung ist für die Gesamtkoordination des Projekts verantwortlich. Sie sorgt für die strategische Ausrichtung, die Planung und Umsetzung der verschiedenen Projektaktivitäten und die Kommunikation zwischen den Partnern. Die Stiftung hat umfangreiche Erfahrungen in der Durchführung von nationalen und internationalen Projekten und war bereits in zahlreichen Interreg-Projekten tätig.
- Pannon Novum West-Transdanubian Regional Innovation Nonprofit Ltd., Ungarn
Pannon Novum bringt ihre Expertise im Bereich der regionalen Innovationsförderung, digitalen Lösungen und des Marketings in das Projekt ein. Die Organisation wird die Entwicklung des Marketingplans und der digitalen Plattformen koordinieren, um eine grenzüberschreitende und barrierefreie Informationsstruktur zu schaffen.
- Naturpark Rosalia-Kogelberg, Österreich
Der Naturpark Rosalia-Kogelberg wird sein Fachwissen im Bereich des nachhaltigen Tourismus und der barrierefreien Infrastruktur einbringen. Der Naturpark hat bereits erste barrierefreie Angebote entwickelt, wie den Eulenweg, und wird auch neue barrierefreie Attraktionen, wie barrierefreie Picknickplätze und Fahrradverleihstationen, schaffen. Der Naturpark wird zudem eine führende Rolle bei der Entwicklung von Pilotprojekten und der Sensibilisierung von Tourismusakteuren übernehmen.
- Foundation for a Changing World, Ungarn
Diese Organisation wird ihre Erfahrung im Bereich der sozialen Inklusion und der Arbeit mit verschiedenen Zielgruppen einbringen. Sie ist besonders auf die Bedürfnisse älterer Menschen und Menschen mit Behinderungen spezialisiert und wird zur Entwicklung von Methoden und der Durchführung von Workshops und Schulungen beitragen.
Förderungen
Das Projekt B-FREE Destination wird zu 80 Prozent aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) kofinanziert. Der restliche Betrag wird durch private und öffentliche Beiträge der Projektpartner gedeckt. Für den Naturpark Rosalia-Kogelberg wird der Eigenanteil von 20 Prozent vom Land Burgenland finanziert.
Das Projekt B-FREE Destination wird mit einem Gesamtbudget von 926.858,90 Euro durchgeführt. Davon werden 646.829,62 Euro (69,79%) aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) kofinanziert. Der restliche Betrag wird durch private und öffentliche Beiträge der Projektpartner gedeckt. Für den Naturpark Rosalia-Kogelberg beläuft sich der Anteil der Förderung auf 362.857,12 Euro (80% der Gesamtsumme). Der Eigenanteil von 90.714,28 Euro (20% der Gesamtsumme) wird vom Land Burgenland finanziert.
Zukunftsperspektiven
B-FREE Destination ist ein innovatives und zukunftsweisendes Projekt, das den barrierefreien Tourismus in der grenzüberschreitenden Region nachhaltig stärkt. Mit dem kombinierten Fachwissen und der Zusammenarbeit der Partner wird ein langfristiger Beitrag zur Schaffung eines inklusiven, nachhaltigen und barrierefreien Tourismus geleistet. Die Umsetzung der geplanten Maßnahmen wird nicht nur die Zugänglichkeit von touristischen Zielen verbessern, sondern auch die Lebensqualität der Zielgruppen – Menschen mit Behinderungen und ältere Menschen – durch barrierefreie Erlebnisse in der Natur steigern.
Bereits durchgeführte Maßnahmen:
Kick-Off-Treffen im Oktober 2024
Das Kick-Off-Treffen des Projekts fand am 2. Oktober 2024 in Szombathely statt. Hier wurden die ersten Aufgaben besprochen und die Grundlagen für die Projektarbeit gelegt. Es wurden die Arbeitspläne für die erste Phase vorgestellt, und die Partner diskutierten die notwendigen Schritte, um das Projekt erfolgreich umzusetzen. Ein wichtiger Aspekt war die Festlegung der Vorgehensweise zur Entwicklung von barrierefreien Infrastrukturen und Angeboten sowie die Schaffung eines sensiblen, barrierefreien Tourismusumfelds.
Fachexkursion im November 2024
Im Rahmen des Projekts fand am 13. November 2024 die erste Fach-Exkursion im Naturpark Rosalia-Kogelberg statt. Diese Veranstaltung war ein Meilenstein für den Austausch zwischen den Projektpartnern, Organisationen und den Zielgruppen des Projekts. Auf einer naturpädagogischen Führung konnten die Teilnehmer die Natur im Herbst erleben, mit allen Sinnen in die Natur eintauchen und die barrierefreien Angebote vor Ort kennenlernen. Dies war eine hervorragende Gelegenheit, die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen und älteren Menschen aus erster Hand zu erfahren und die Gestaltung von barrierefreien touristischen Angeboten weiter zu optimieren.
Um ein besseres Verständnis für die Bedürfnisse der Zielgruppen zu gewinnen, fand am 20.02.2025 ein Workshop mit Vertretern von Organisationen statt, die sich für Menschen mit Behinderungen und ältere Personen einsetzen. Unsere Kooperationspartner aus Ungarn und Österreich nutzten die Gelegenheit für einen intensiven Austausch, um die Anforderungen an barrierefreies Reisen zu ermitteln und zentrale Aspekte bei der Entwicklung touristischer Angebote zu identifizieren. Die Veranstaltung war ein voller Erfolg: Sie lieferte wertvolle Erkenntnisse und legte zugleich den Grundstein für eine erfolgreiche Zusammenarbeit.