Naturpark Rosalia-Kogelberg

Der jüngste Naturpark des Burgenlandes umfasst 13 Gemeinden bzw. 7.500 ha und liegt am Ostrand des Wiener Beckens. Die Landschaft ist durch die Gebirgszüge des Ödenburger- und des Rosalien-Gebirges sowie durch das weitläufige, fruchtbare Wulkatal gekennzeichnet und zeigt ein sehr abwechslungsreiches Bild mit Hecken und Streuobstwiesen, Weingärten und Kastanienhainen.

UNTERSCHIEDLICHE NATURSCHUTZGEBIETE IM NATURPARK

Zusätzlich zu zwei nationalen Unterschutzstellungen – einem Naturschutz – und einem Natur- & Landschaftsschutzgebiet –  sind zwei große Gebiete des Naturparks Rosalia-Kogelberg ins europäische Schutzgebietsnetzwerk Natura 2000 eingebunden.

Das Naturschutzgebiet „Rohrbacher Kogel“…

… ist mit seinen ausgedehnten, durch Beweidung entstandenen Trockenrasen und Resten des ursprünglich hier heimischen Flaumeichen-Buschwaldes Teil einer der schönsten und ausgedehntesten Trockenlandschaften des Burgenlandes. Hier gedeihen zahlreiche botanische Kostbarkeiten, darunter Bunte Schwertlilie, Diptam, Schmalblättriger, Gelber und Zottiger Lein, Sibirische Glockenblume, Fransen-Enzian, viele Orchideenarten und die Große und die Wiesen-Kuhschelle.

Das dem Kogelberg vorgelagerte Natur- und Landschaftsschutzgebiet „Teichwiesen“…

…gilt als Geheimtipp unter Vogelkundlern. Hier brüten Arten wie Nachtreiher, Rohrweihe, Zwergrohrdommel, Tüpfelsumpfhuhn und Weißstorch, allesamt laut Anhang I der europäischen Vogelschutz-Richtlinie besonders geschützt, in repräsentativen Beständen.

Auch zahlreiche nutzen Amphibien den Teich zur Laichablage. Während der Frühjahrswanderung können hier jährlich mehr als 10.000 Exemplare von Spring- und Grasfröschen, Erdkröten, Rotbauchunken und Donaukammmolchen gezählt werden.

Zusätzlich zu den nationalen Unterschutzstellungen sind zwei große Gebiete des Naturparks Rosalia-Kogelberg ins europäische Schutzgebietsnetzwerk Natura 2000 eingebunden.

Das Vogelschutzgebiet „Mattersburger Hügelland“ …

…, dessen bekanntester und wichtigster Schutzinhalt, die Zwergohreule, sich im Logo des Natuparks wiederfindet, umfasst eine Fläche von rund 3.100 ha, verteilt auf die Gemeinden Schattendorf, Loipersbach, Rohrbach, Marz, Sieggraben, Forchtenstein, Wiesen, Mattersburg, Pöttelsdorf, Zemendorf, Draßburg und Pöttsching.

Das 90,18 ha große Europaschutzgebiet „Hangwiesen Rohrbach- Loipersbach- Schattendorf“ …

…ist in dieses Vogelschutzgebiet eingebettet. zu dessen wesentlichen Schutzinhalten zählen naturnahe Kalk-Trockenrasen und deren Verbuschungsstadien, Pannonische Flaumeichenwälder und Euro-Sibirische Eichen-Steppenwälder.

BESONDERHEITEN AUS FLORA UND FAUNA IM NATURPARK

Die klimatisch interessante Lage zwischen Pannonikum im Osten, gemäßigtem Klima und Alpeneinflüssen aus dem Westen bringen der Region Rosalia-Kogelberg ein breites Spektrum an Tier-und Pflanzenarten ein.

Die trocken-warmen Lebensräume am Kogelberg ziehen Arten an, die sonst nur weiter südlich zu finden sind und oft zu den mediterranen Floren- und Faunenelementen zählen. Die Feuchtlebensräume um die Teichwiesen und die Eisteiche bei Forchtenstein bieten verschiedenen Amphibien und Wassertieren einen Lebens- und Fortpflanzungsraum. Auch die Streuobstwiesen sind wichtige und schützenswerte Lebensräume für Tier- und Pflanzenarten.

Die Zwergohreule

Das Wappentier des Naturparks Rosalia-Kogelberg ist die zweitkleinste heimische Eule und in Österreich nur sehr seltener Brutvogel. In den Streuobstwiesen des  Naturparks wurden in den vergangenen Jahren die Brutvorkommen erhoben und durch die Anbringung von Nistkästen unterstützt. Die kleine Eule ist eine Höhlenbrüterin, die ursprünglich auf hohle Altbäume angewiesen war, in denen sie ihre Jungen aufzog. Diese jedoch sind heutzutage auch in den Streuobstwiesen eine Seltenheit und so nehmen diese Nachtvögel auch Nistkästen aus Holz mit passendem Einflugloch an. Die Zwergohreule ernährt sich fast ausschließlich von Insekten, die sie nachts am Boden aufliest. Einen Großteil ihrer Nahrung machen Heuschrecken aus, die in naturnah gepflegten Wiesen vorkommen. (Foto: Rosl Rössner)

Der Bienenfresser

Dieser farbenfrohe Vogel des Naturparks macht seinem Namen alle Ehre und ernährt sich Großteils von Bienen, Wespen und Hummeln, die er im Flug erbeutet. Sorgfältig wird danach der Stachel entfernt, indem er die Insekten auf einen Ast schlägt, bis der Stachel abfällt. Diese Koloniebrüter graben jedes Jahr eine bis zu 2m lange Brutröhre in Sand- oder Lösswände, in der sie ihre Jungen großziehen. Im Naturpark sind sie an der Bienenfresserwand nordwestlich der Teichwiesen zu bewundern – doch Achtung: Bitte halten Sie sich an das ausgewiesene Betretungsverbot direkt am Fuße der Brutwände! (Foto: Nationalpark Neusiedler See-Seewinkel)

 

Der Wiesenknopf-Ameisenbläuling

Dieser Tagfalter aus der Familie der Bläulinge ist in den Feuchtwiesen um die Rohrbacher Teichwiesen zu finden. Er legt seine Eier ausschließlich auf dem Großen Wiesenknopf ab, die einzige Futterpflanze für seine Raupen. Diese schlüpfen in den Blüten und imitieren den Geruch der Gartenameisen-Brut. Wenn eine solche Ameise die Blüte besucht, wird die Raupe durch diese Täuschung in den Ameisenbau getragen und ernährt sich dort unbemerkt von der Ameisenbrut. (Foto: Kurt Grafl)

Die Rotbauchunke

Die Rotbauchunke ist eine kleine Frosch-Verwandte, die im Tiefland Ost-Österreichs zu finden ist. Sie legt ihre Eier in flache Gewässer ab und ist in der Region Rosalia-Kogelberg zum Beispiel in den Teichwiesen anzutreffen. Dieses gefährdete kleine Amphib mit herzförmiger Pupille ist kaum zu sehen, doch man kann es trotzdem finden: Die Männchen geben während der Paarungszeit flötende „U…U…U“-Rufe von sich, die relativ weit hörbar sind. Bei Gefahr zeigt sie ihre knallige Bauchunterseite in orange-schwarz, um Feinde abzuschrecken, da sie Giftigkeit imitiert. Sie ist durch die Zerstörung von Kleingewässern und Wanderverlusten vom Aussterben bedroht. (Foto: S. Hennings)

Die Wespenspinne

Diese markant gezeichnete Spinne ist bei uns vor allem in Trockenlebensräumen anzutreffen. Sie baut ihr Netz zwischen hohen Grashalmen und ernährt sich von Heuschrecken, Schmetterlingen und anderen Insekten, die ihrem Beuteschema entsprechen. Die weiß – gelb – schwarz gezeichneten Weibchen können eine Körperlänge von 2,5cm erreichen. Für uns ist diese Spinne völlig harmlos und es lohnt sich, einen Blick auf sie zu werfen, wenn man ihr im Vorbeigehen begegnet. (Foto: Kurt Grafl)

Die Wanstschrecke

Diese früher weit verbreitete Heuschreckenart ist auf spät gemähte Wiesen angewiesen, in denen die Männchen ihren charakteristischen Ruf wiedergeben. Heute ist sie nur noch in vereinzelten Wiesen mit extensiver Mahd zu finden, wie es sie beispielsweise um Rohrbach in den Streuobstregionen gibt. Die bis zu 3,5cm langen und ziemlich massigen Schrecken bewegen sich langsam kletternd durchs hohe Gras und können nur kleine Strecken hüpfen. Die Eiablage findet Ende Juni im Boden statt, weshalb es wichtig ist, dass Wiesen mit Vorkommen dieser Heuschrecken nicht vor Anfang Juli gemäht werden. (Foto: Yoko Krenn)

Aus der heimischen Flora

Die Große Kuhschelle

Diese Schönheit zeigt sich im frühesten Frühling in ihrem wolligen Gewand. Die fein behaarten Blätter und Außenseiten der Kelchblätter schützen diese Pflanze vor großer Kälte. Die Kuhschelle, die auch Küchenschelle genannt wird, gehört zur Familie der Hahnenfußgewächse und enthält wie alle Arten dieser Familie das schwache Gift Ranunculin. Im Naturpark bildet diese Pflanze in der Blütezeit im Februar einen blass-lila Teppich an den Südhängen des Kogelbergs in Rohrbach. Die Große Kuhschelle ist streng geschützt und darf nicht gepflückt werden. (Foto: Kurt Grafl)

 

Die Schwarze Wiesen-Kuhschelle

Diese botanische Rarität ist ebenfalls im Naturpark Rosalia-Kogelberg beheimatet. Sie ist eine Zeigerpflanze für kalkreiche Trockenrasen und besiedelt auch lichte Eichen- oder Kiefernwälder. Die gesamte Pflanze ist wie ihre Schwesterart, die Große Kuhschelle, mit feinen Härchen besetzt. Die Blüten zeigen sich in tiefem Purpurrot und sind hängend, gleich einer Glockenblume. Die Schwarze Kuhschelle ist ebenfalls streng geschützt und darf nicht gepflückt werden, in der Roten Liste Burgenland ist sie als „EN“, stark gefährdet, gelistet. (Foto: Kurt Grafl)

 

Der Diptam

Der Diptam ist eine Pflanze der Trockenrasen und Trockenwaldsäume in pannonischen Regionen Österreichs.. Die farbenfrohe Blüte hat einen anziehenden Duft, der aus einer Mischung aus Zitronenaroma und Vanille besteht. Er hat den Beinamen „Brennender Busch“, da es an heißen Sommertagen dazu kommen kann, dass sich die austretenden ätherischen Öle der Pflanze in einer fahlen Flamme entzünden. Eine weitere Besonderheit , sind die phototoxischen Substanzen, die in den Drüsenhaaren enthalten sind: bei Berührung mit der Haut kann es nach einigen Tagen zu Verbrennungsblasen an der Berührungsstelle kommen. (Foto: Kurt Grafl)

 

Der Große Wiesenkopf

Der Große Wiesenknopf ist eine Pflanze mit ungewöhnlichen roten Blütenständen. Jeder rote „Knopf“ am Ende eines Stängels besteht aus unzähligen kleinen Einzelblüten. Diese Pflanze ist auf extensiv genutztes Grünland angewiesen und ist typisch für Nass-, Feucht- und Moorwiesen. Da diese Lebensräume in den letzten Jahrzehnt massiv zurückgegangen sind, ist nun  der Große Wiesenknopf heutzutage von der Gefährdung bedroht. Der Wiesenknopf-Ameisenbläuling ist ein Schmetterling, der für die Eiablage ausschließlich auf diese Pflanze angewiesen ist (siehe oben). (Foto: Kurt Grafl)

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