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Ärmel hochkrempeln und anpacken!

Im Juli fand bereits die zweite Naturerlebnis-Aktion mit den Naturpark Junior-RangerInnen statt. Dieses Mal ging es zum Pflegeeinsatz eines Trockenrasens in der Naturpark-Gemeinde Draßburg beim „Schwarzen Kreuz“. Mit Garten- und Astscheren ging es den Neophyten an den Kragen und mit den Becherlupen wurde die Flora und Fauna neugierig erkundet. Ing. Benedikt Feichtinger (Bezirksvorsitzender in Mattersburg des Vereins der burgenländischen Naturschutzorgane) stand den Kindern mit Rat und Tat zur Seite und hatte selbst viel Freude dabei, mit den Naturpark Junior RangerInnen durch den Trockenrasen zu streifen. Ein besonderes Highlight war der Überraschungsbesuch des Draßburger Bürgermeisters, der es sich nicht nehmen ließ, die Naturpark Junior-RangerInnen mit einem Eis und Getränken zu überraschen und für Abkühlung zu sorgen.

„Der „Halbtrockenrasen“ beim Schwarzen Kreuz bei uns in der Naturpark-Gemeinde Draßburg gehört zu einer der bedeutsamsten alten Kulturlandschaften in der Region, die durch die jahrhundertelange Beweidung entstanden ist. Es freut mich sehr, dass unser Naturpark Rosalia-Kogelberg hier den Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit bietet, direkt vor Ort diesen wertvollen sowie schützenswerten Lebensraum hautnah zu erleben und zu entdecken“, so Draßburgs Bürgermeister Ing. Christoph Haider.

„Mich persönlich freut es natürlich sehr, dass die angehenden Naturpark Junior-RangerInnen im Rahmen dieses Projektes die Notwendigkeit von Pflegemaßnahmen sowie die Besonderheiten der unterschiedlichen Lebensräume oder wie in diesem Fall den stark bedrohten Lebensraum „Trocken- bzw. Halbtrockenrasen“ kennenlernen dürfen. Ich bin schwer beeindruckt, mit wie viel Interesse und Begeisterung die Kinder hier anpackten und das trotz hoher Temperaturen“, so Ing. Benedikt Feichtinger, Bezirksvorsitzender in Mattersburg des Vereins der burgenländischen Naturschutzorgane.

Dieses Projekt wird durch den Biodiversitätsfonds des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobiliät, Innovation und Technologie gefördert und von Blühendes Österreich „BILLA gemeinnützige Privatstiftung kofinanziert.

Fotocredit: Naturpark Rosalia-Kogelberg

Der Trockenrasen – einer der artenreichsten Lebensräume unserer Landschaft

Es gibt primäre und sekundäre Trockenrasen, der primäre ist ohne Einwirkung des Menschen entstanden und ist die seltenste Form der Trockenrasen. Die wesentlich häufigere Form ist der sogenannte sekundäre Trockenrasen, dieser ist wie der Halbtrockenrasen durch Bewirtschaftung und Beweidung durch den Menschen entstanden.

Aber warum ist dieser Trocken- bzw. Halbtrockenrasen so wertvoll und schützenswert?

Durch seine besondere Beschaffenheit bietet er einer Vielzahl von Tier- und Pflanzenarten einen außergewöhnlichen Lebensraum. Die zahlreichen Blüten locken unzählige Schmetterlinge, Grillen, Heuschrecken und viele weitere Insekten an. Dieser reich gedeckte Tisch bietet den unterschiedlichsten Insektenliebhabern ein besonders schmackhaftes All-you-can-eat-Buffet an und da lassen sie sich nicht zweimal bitten. Für alle Insekten sowie Reptilien Fans sind Trocken- bzw. Halbtrockenrasen eine wahre Entdeckerzone. Denn die Smaragdeidechse (steht auf der Roten Liste des Artenschutzes) sowie die weitverbreitete Zauneidechse bevorzugen diese Form des Lebensraumes.

Wodurch wird dieser Lebensraum denn gefährdet und warum bedarf dieser mehr Pflege sowie Aufmerksamkeit?

Da heutzutage kaum mehr traditionelle Beweidung auf den Flächen stattfindet, verbuscht dieser Lebensraum sehr schnell. Besonders die robuste und weit verbreitete Robinie (volkstümlich auch „Akazie“) genannt, breitet sich ohne eindämmende Pflegemaßnahmen immer stärker aus sowie die Walnuss und die Wildbrombeere. Diese Pflanzen besitzen ein besonders starken Wachstums- und Vermehrungsdrang, wodurch sie die Artenvielfalt auf den Flächen drastisch minimieren. Es entsteht ein dichtes Buschwerk, das kaum einen Lebensraum für Nützlinge bildet. Weshalb es essenziell Notwendig ist, Renaturierungs- sowie regelmäßige Entbuschungsmaßnahmen für diesen sensiblen Lebensraum vorzunehmen, um die Biodiversität zu erhöhen und zu erhalten.