Skip to main content

Wiederherstellung geschädigter Ökosysteme im Naturpark Rosalia-Kogelberg

Mit dem Projekt „Wiederherstellung geschädigter Ökosysteme in Naturparken Österreichs“ nutzen und bündeln fünf Naturparke in vier Bundesländern gemeinsam mit dem Verband Naturparke Österreichs (VNÖ) die Kraft ihres Netzwerks. Dieses Projekt wird zu 100% gefördert durch den Biodiversitätsfondsdes Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie und von der Europäischen Union (NextGenerationEU). Bei uns im Naturpark Rosalia-Kogelberg sind es 5 Flächen mit insgesamt 8,5 ha.

Projektinhalt

Drassburg „Schwarzes Kreuz”

Fläche: Landschaftsschutzgebiet (1 ha)
Gründe für Gefährdung: Verbrachung, Verbuschung, Neophyten
Problemstellung: Im Umfeld des „Schwarzen Kreuzes“ befinden sich magere Standorte, die von einem verbrachten Halbtrockenrasen eingenommen werden. Hier ist die Vegetation der Halbtrockenrasen noch ersichtlich. Die nährstoffreicheren Bereiche werden von Gewöhnlicher Robinie (Robinia pseudacacia), Schwarzer Holunder (Sambucusnigra) und Echte Walnuss (Juglansregia) dominiert. Aktuell passiert keine Nutzung auf der Fläche. Teile der Fläche wurden 2019 entbuscht. Als Schutzmaßnahme ist es notwendig, eine extensive Bewirtschaftungsform aufrecht zu erhalten. Halbtrockenrasen sind im pannonischen Raum laut Umweltbundesamt der Roten Liste der gefährdeten Biotoptypen Österreichs der Gefährdungskategorie 2 (stark gefährdet) zugeordnet.

Auch eine Beweidung durch Schafe soll an diesem Standort wieder eingesetzt werden, da diese Fläche früher durch Schafe ebenfalls bewirtschaftet wurde.

Fortschritte der Umsetzungsmaßnahmen auf der Fläche beim „Schwarzen Kreuz“

Loipersbach „Oberkogel”

Fläche: Landschaftsschutzgebiet (0,6 ha)
Gründe für Gefährdung: Fehlendes Management, Verbrachung, Verbuschung,
Neophytenausbreitung
Problemstellung: Bei der Fläche handelt es sich um eine nährstoffarme Grünlandbrache entlang einer Bahnstrecke, die in unregelmäßigen Abständen gehäckselt wird. Trotz der ausbleibenden Nutzung ist die Fläche relative kräuterreich ausgebildet. Die Fläche weist Potential auf, sich als artenreiche Magerwiese zu etablieren. Magerwiesen sind im pannonischen Raum laut Umweltbundesamt der Roten Liste der gefährdeten Biotoptypen Österreichs der Gefährdungskategorie 2 (stark gefährdet) zugeordnet.

Rohrbach „Wieserberg“

Fläche: Natura 2000, FFH Richtlinie und Vogelschutzrichtlinie, Landschaftsschutzgebiet (4,2 ha)
Gründe für Gefährdung: Fehlendes Management, Verbrachung, Verbuschung
Problemstellung: Bei der Fläche handelt es sich um basische Halbtrockenrasen submediterraner
bis subkontinentaler Prägung des FFH-Lebensraumtyps 6210 Naturnahe Kalk-Trockenrasen und deren Verbuschungsstadien (Festuco-Brometalia). Es handelt sich um keinen natürlichen Lebensraum, weshalb er auf eine Pflege bzw. extensive landwirtschaftliche Bewirtschaftung angewiesen ist. Aufgrund des Ausbleibens dieser Pflege in den letzten Jahrzehnten ist es zur Versäumung, Verbuschung und Bewaldung der Fläche gekommen. Ohne aktive Maßnahmen zur Reduzierung des Gehölzanteils auf maximal 25% der Fläche kann der Lebensraum längerfristig nicht erhalten werden.

Pöttelsdorf „Himmelteich“

Fläche: Kein Schutzgebiet (Größe: 0,9 ha)
Gründe für Gefährdung: Verlust von Stillgewässern, Neophyten auf Nachbarflächen
Problemstellung: Das Gebiet wurde vor rund zwanzig Jahren als Retentionsbecken angelegt. Auf dem Gelände befindet sich ein Teich mit Röhricht, eine gehäckselte Grünlandbrache und Gehölze. Das vorhandene Gewässer weist einen Fischbestand auf und das Ufer ist durch ein Steilufer geprägt. Für Amphibien ist dieses Gewässer kein geeigneter Lebensraum. Neophyten (Flügelknöterich, Fallopia) auf den Nachbarflächen stellen eine Gefährdung dar.

Sieggraben „Gemeindewiese zum Bildl“

Fläche: Landschaftsschutzgebiet (Größe: 1,7 ha)
Gründe für Gefährdung: Fehlendes Management, Verbrachung, Verbuschung
Problemstellung: Bei der Fläche handelt sich um extensiv bewirtschaftete, artenreiche, zum Teil feuchte Wiesenflächen. Aufgrund ihrer Seltenheit in der Region und ihrer Bedrohung kommt dieser Fläche eine hohe naturschutzfachliche Bedeutung zu. Grünland-Biotoptypen sind im Pannonikum in den letzten Jahrzehnten massiv unter Druck geraten. Somit stellt die Erhaltung der Gemeindewiese in ihrer standörtlichen Vielfalt ein übergeordnetes Erhaltungsziel dar.